Sind die Behauptungen auf dieser Webseite seriös?
Wir orientieren uns ausschließlich an Fakten aus seriösen Quellen. Dazu gehören beispielsweise städtische Gutachten durch externe Ingenieurbüros (z.B. nts, Röver), Verkehrszählungen des Landes NRW oder der öffentliche städtische Haushaltsplan.
Eine neue Straße entlastet doch den gesamten Verkehr? Die Straße dient doch der besseren Verteilung des Verkehrs?
Nein, eben nicht. Entlastet wird faktisch nur die Wiedenbrücker Innenstadt und die B55. Dafür wird eine ganze Reihe von Straßen deutlich mehr belastet.
Wieso hat bei der eindeutigen Faktenlage der Rat nicht schon längst das Projekt gestoppt?
Darüber können wir auch nur spekulieren. Wir gehen davon aus, dass viele Ratsmitglieder und auch Bürger noch einen veralteten Sachstand oder Fehlinformation haben. Die Planungen basierten auf veraltete Verkehrszahlen, die glücklicherweise im Juni 2024 revidiert und überarbeitet wurden. Leider gibt es auch Fehlinformationen, beispielsweise wie ein erhoffter Rückgang der Verkehrsbelastung am Nordring. Dazu fällt es sicherlich vielen Mitbürgern und Ratsmitgliedern schwer die derzeitige schwierige Finanzsituation in Ihrer ganzen Tragweite zu realisieren.
Ist das mit der Lärmbelastung der Schulen nicht etwas übertrieben?
Nein. Es ist eigentlich noch schlimmer. Beispielsweise sind die geplanten Lärmschutzwände an der Brüder Grimm Schule nur 4 Meter hoch, ein Unterricht in den oberen Stockwerken wird kaum möglich sein.
Straßenbauprojekte werden doch normalerweise mit 70 % gefördert Warum soll das hier nicht passieren?
Nicht nur die Stadt, sondern auch das Land hat wenig Geld und einen hohen Sanierungsbedarf. Die aktuellen und wohl auch langfristigen Richtlinien zielen beispielsweise auf Brückensanierung und Erhalt der bestehenden Infrastruktur. Dazu gibt es deutliche Etatkürzungen. In den letzten Jahren wurde kein einziges vergleichbares Vorhaben gefördert. Dazu wäre bei einer eher unwahrscheinlichen Förderung der Rückbau der entlasteten Straße zwingend vorgeschrieben. D.h. es müssten von der Stadt dann auch Geldmittel für den Rückbau der Wasserstraße eingeplant werden.
Die Straße hat doch einen überregionalen Charakter? Wieso baut der Kreis Gütersloh die Straße nicht?
Grundsätzlich gilt: Der Bauträger trägt auch die Kosten. Der Kreis Gütersloh hat das Projekt damals nicht weiterverfolgt, die Stadt Rheda-Wiedenbrück hat das Planfeststellungsverfahren danach in eigener Regie fortgesetzt. Aus diesem Grund ist dies formal eine Gemeindestraße, wo wir als Stadt die Kosten tragen müssen.
Der Bau des Südrings wird doch benötigt, um den Verkehr aus dem Siedlungsgebiet Kaiserforst abzuleiten?
Dazu gibt es eine bereits eine Studie aus dem Jahre 2014 (Röver Ingenieurbüro), dort heißt es: „Auch in der Worst-Case-Annahme, dass sich die gesamten Verkehre auf einen Straßenzug konzentrieren, lassen sich …..keinerlei Qualitäts- und Kapazitätsdefizite ableiten.“
Wieso geht ihr von einer höheren finanziellen Belastung aus als die angegebenen 15 Millionen?
Wir haben in unseren Berechnungen den kalkulierten Wert von 15 Millionen übernommen, auch wenn der Wert nach unserer Einschätzung eher am unteren Baukostenende liegt. In der städtischen Berechnung fehlen aber sämtlichen Kosten, die ebenfalls dazugehören: Es muss ein Kredit aufgenommen werden und es fallen über die Laufzeit Zinsen an. Es müssen Kosten für die Instandhaltung mit reinkalkuliert werden. Wir haben hierfür eher niedrige Werte veranschlagt. Bei der Kostenberechnung eines anderen Projektes ist die Stadtverwaltung deutlich offensiver vorgegangen und hat eine Vollkostenberechnung vorgenommen.
Die Initiative hat doch im April eine eigene Zählung durchgeführt. Warum werden hier nur die städtischen Zahlen verwendet?
Mit der Zählung konnten wir beweisen, dass die Annahmen der alten Verkehrsstudie von 2015 veraltet und überholt waren. Die neue städtische Studie des externen Ingenieurbüros konnten unsere Zählungen anhand der offiziellen Verkehrszählungen des Landes NRW bestätigen und hat ihre Verkehrsstudie grundlegend aktualisiert. Diese Ergebnisse verwenden wir hier.
Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen den Analysen der externen Studie und den Analysen der Initiative?
Die Ergebnisse sind absolut vergleichbar, es gibt nur kleine Unterschiede im Detail. Beispielsweise liegen aufgrund von jahrelangen Baustellen keine verwendbaren offiziellen Zählungen des Landes NRW für die Rietberger Str. vor. Das Ingenieurbüro hat hier weiterhin ältere Zählungen verwendet, die deutlich höher liegen als unsere Zählungen im April 2024. Generell geht die Initiative von etwas geringeren Verkehrszahlen und einen deutlich geringeren Effekt auf die Wiedenbrücker Innenstadt aus. Effekte wie „Straßen erzeugen mehr Verkehr“ oder „Zunahme von Elterntaxis“ hat weder das Ingenieurbüro noch die Initiative aus methodischen Gründen berücksichtigen können.
Die ganze Initiative wird doch von den Anwohnern gesteuert, die vorher Ihre Grundstücke billig bekommen haben?
Nein. Die Initiative besteht aus engagierten Personen aus der ganzen Breite der Bevölkerung mit unterschiedlichen politischen Positionen und bilden die gesamte Breite des politischen Spektrums ab. Wir betrachten das Projekt aus übergreifender städtischer Perspektive im Sinne aller Bürger. Eigeninteressen werden in unseren Argumentationen nicht aufgeführt.
Der Verkehr wächst doch weiter und wir brauchen den Südring?
Der innerstädtische Verkehr in Rheda-Wiedenbrück ist seit 2010 nachweislich durch Zählungen des Landes NRW nicht mehr gewachsen. Gemäß städtischer Studie von 2024 sind auch keine relevanten Steigerungen mehr zu erwarten.
Die KfZ-Anmeldezahlen bis 2022 zeigen doch deutlich ein Verkehrswachstum. Das sehen wir doch jeden Tag.
Die KfZ-Anmeldungen im Kreis Gütersloh sind bis 2022 tatsächlich gestiegen. Die tatsächliche Verkehrsbelastung ist aber nicht weiter gestiegen und liegt aktuell niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Es ist ein bundesweiter Trend, dass diese einfache Korrelation zwischen Anmeldezahlen und Verkehrsdichte inzwischen nicht mehr so stimmt. Für die Beurteilung sind harte Fakten, d.h. tatsächliche Zählungen relevant.
Eine funktionierende Infrastruktur ist doch wichtig für unsere wirtschaftliche Entwicklung?
Rheda-Wiedenbrück besitzt bereits heute eine gute städtische Verkehrsinfrastruktur für die Gewerbegebiete. Es werden nur kurze Wege durch die Stadt benötigt, dazu gibt es aufgrund der Umgehungsstraße keinen nennenswerten Durchgangsverkehr durch Wiedenbrück.
Wieviel wird der Südring kosten?
Laut Stadt liegen die Kosten bei 15 Millionen Euro, aber: Die Finanzierungskosten betragen jährlich durchschnittlich (bei 3 % Zinsen) 225.000 Euro. Abschreibung bei Nutzungsdauer 50 Jahre zusätzlich jährlich 300.000 Euro. Instandhaltungskosten, Reinvestitionen und Straßenbegleitgrünpflege pro Jahr und Kilometer (vorsichtig geschätzt) verschlingen 40.000 Euro. Also liegt die Belastung des Haushalts jährlich bei 565.000 Euro. Aus 15 Mio. Euro werden in 50 Jahren 28.250.000 Euro Kosten für 1,25 Kilometer Straße.